Jürgen Geil trainiert nun die Aramäer Leimen

31.01.2003
Der Aramäische Kultur Sport Verein KSV Aramäer Leimen hat in der Winterpause einen neuen Trainer verpflichtet: Der Nußlocher Jürgen Geil übernimmt beim aktuellen Tabellensiebten der Heidelberger Kreisliga B Süd ab sofort die sportliche Leitung.

Lhato Can, verantwortlicher Fußball-Abteilungsleiter und Arbeitskollege von Jürgen Geil, hat diesen Coup eingefädelt. „Jürgen Geil war schon lange der Wunschkandidat der Aramäer“, wie aus Nußlocher Insider-Kreisen zu hören ist. Sehr angetan vom sympathischen Umfeld in Leimen zeigte sich indessen auch der neue Trainer: „Das sind alles wahnsinnig nette Leute“, so Jürgen Geil, der künftig das Sagen auf dem gefürchteten Leimener Hartplatz haben wird. „Vor dem Spiel geht es erst einmal gemeinsam in die Kirche, aber auch die Kameradschaft und der Zusammenhalt untereinander wird bei den Aramäern generell ganz groß geschrieben!“

Eigenständige Kultur und Sprache
Die Aramäer sind ein christliches Volk, hauptsächlich Syrisch-Orthodox. Sie haben eine eigenständige Kultur und sprechen eine eigene Sprache, Aramäisch. Die meisten Aramäer lebten vor allem in Tur-Abdin, im Süd-Osten der Türkei, wo noch Anfang der 70er Jahre rund 80.000 Aramäer lebten. Sehr viele mußten aus ihren Heimatländern wegen politischer und religiöser Verfolgung fliehen. Um das traditionelle Siedlungsgebiet führen zwei Völker seit mehr als 20 Jahren einen blutigen Kampf – Türken und Kurden.

Der Aramäische Kultur Sport Verein in Leimen nimmt seit der Saison 2001/2002 am aktiven Spielbetrieb im Fußballkreis Heidelberg teil und belegte nach Ablauf seiner ersten Spielzeit Platz sieben in der Tabelle der Kreisliga B Süd.

Taktische Konzepte einführen
In Sachen Aufbauarbeit ist Jürgen Geil kein unbeschriebenes Blatt im Fußballkreis Heidelberg. Schon einmal, im Sommer 1993, hatte er den Mut, den damaligen Freizeitclub FC Sandhausen 1986 e.V. in den aktiven Spielbetrieb zu führen. Beim Aramäischen KSV Leimen, der erst im zweiten Jahr aktiv am Spielbetrieb teilnimmt, gilt es daher auch erst einmal taktische Konzepte einzuführen und umzusetzen. Dass Jürgen Geil dies beherrscht, hat er bereits Mitte der 90er Jahre bewiesen, als er als erster Vorsitzender und Trainer in Personalunion den Bezirksligisten FV Nußloch vor dem Abstieg rettete.

Zuletzt war Jürgen Geil als F-Jugend-Trainer bei seinem Heimatverein FV Nußloch engagiert. Außerdem begleitet er stets seinen Sohn Marcel, einem vielversprechenden Fußballtalent des FC Badenia St. Ilgen, der in Kürze sogar ein Probetraining beim aktuellen Bundesligisten Borussia Mönchengladbach absolvieren darf. Zustande kam dieser Kontakt über Manuel Hernandez, den Trainer des FV Nußloch und DFB-Stützpunkttrainer, einem guten Freund von Jürgen Geil.

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